Montag, 5. Februar 2007

Turniere


Freitag war also ein Livegame angesagt. Wir waren zu Anfang 6 Spieler und spielten zwei kleine Sit&Go Runden. Jeder zahlte einen kleinen Obolus in den Pott und der Sieger sollte den kompletten Betrag erhalten. Beide Male musste Daniel, mein Kollege, der mich eingeladen hatte, leider als erster ausscheiden, doch bei mir lief es ganz gut.

Ich war überrascht, was für gute Kombinationen in den paar Händen zustande kamen. Da gab es Flush gegen höheren Flush, Straßen, die zwei Paare busteten, bis hin zu zwei Mal Pocket Aces.
Das Spiel war also wirklich spannend und abwechslungsreich.
Ich selbst war am Anfang etwas Card Dead und wartete daher einfach mal ab. Die Blinds wurden immer nur erhöht, wenn einer ausschied und daher hatte ich etwas Zeit. In der zweiten Hälfte des Spiels kamen dann so langsam die besseren Karten und ich sollte auch endlich den Flop treffen. Schön waren einige Drawsituationen, die sich am River noch verwirklichten. So gelang es mir, meinen Stack mit einer Straße zu verdoppeln, die mir mein Gegner in dieser Hand nicht abnehmen wollte.
Zum Schluß ging ich als leichter chipmäßiger Underdog ins Heads Up mit dem Glückspilz der Runde.
Dies war der einzige Spieler, dem man seine Hände am Gesichtsausdruck ablesen konnte. Sobald er etwas getroffen hatte, stahl sich ein deutliches Grinsen auf sein Gesicht und er checkte, bzw. callte nur noch. Wenn dies geschah wusste ich, dass ich besser nicht meht betten sollte und lag damit auch jedes Mal richtig.
Ganz zu Anfang gab es z.B. die Situation, dass dieser Spieler die ganze Zeit nur durchcheckte. Erhöhungen callte er zwar, aber er raiste nicht. Er war dazu noch Dealer und saß also an letzter Stelle.
Im River, als wieder alle nur durchcheckten, setzte er ausnahmsweise zu einer kleinen Erhöhung an. Da er aber nur den Betrag des Small Blinds setzte, korrigierten wir ihn und sagten, er müsse mindestens den Big Blind bringen. Darauf zog er sein Gebot zurück und checkte als Letzter der Runde erneut nur mit. Beim allgemeinen Showdown drehte er dann seine Pocket Aces herum und gewann damit einen absoluten Minipott und unser aller Unverständniss.

Trotzdem sollte mich sein Kartenglück nach und nach auffressen.
Ich spielte in dieser Phase sehr aggresiv und so kam es des Öfteren zu solchen oder ähnlichen Situationen.
Meine Karten sind AJo. Die Erhöhung wird gecallt und der Flop bringt 3 7 J. Mein Gegner verzieht keine Miene, was ein gutes Zeichen ist. Ich erhöhe und werde gecallt.
Turn bringt eine 8. Meine Erhöhung wird wieder nur gecallt.
Dann kommt der River mit einem König. Ich sehe ein deutliches Grinsen und weiß, dass ich geschlagen bin. Diesmal checke ich nur, was mein Gegenüber nachmacht. Wir drehen unsere Karten und er zeigt KQ.
Gegen solches Kartenglück und tapferes Mitcallen, um beim Turn oder River noch zu treffen, ist kein Kraut gewachsen. So verlor ich im Heads Up am Ende mit K8 gegen J3 und beendete unsere erste Runde als 2.

Die zweite Runde spielten wir nur noch zu viert, da zwei von uns am nächsten Morgen raus mussten. Leider schied damit auch der Sieger des ersten Spiels aus. Da alle schon recht müde waren, einigten wir uns auf weniger Chips und höhere Blinds. Das Spiel war somit natürlich etwas schneller und dieses Mal dauerte es nicht lange, bis ich Daniel, der wieder als erster ausschied folgen sollte. Doch schon zwei Runden später kam es zum All In zwischen den beiden Verbliebenen, und die Entscheidung brachte ein Versehen von Chris, der mich zuvor mit Pocket Aces vom Tisch genommen hatte.
Auf dem Board lag 3h 4c 5h 8s Ks, als es zum All In kam. Zuvor war schon so hoch gebettet worden, dass dies nun die einzig mögliche Konsequenz war. Siegessicher zeigte Chris seine Karten und erzählte uns, dass es ihm leid täte und er nach den vorigen Assen wohl einfach noch einmal Glück hatte.
Doch mit 6h 9h kam er bei diesem Board nicht sonderlich weit. Als wir ihn darauf hinwiesen, fiel ihm die Kinnlade runter, da er sich die ganze Zeit mit einer nicht vorhandenen Straight vorne gesehen hatte.

Sabrina, die einzige Frau am Tisch, hatte Kh Qh und damit dieses Heads Up sauber für sich entschieden.
Im Nachhinein meinte Chris zwar, dass er mit seinen voherigen Erhöhungen trotzdem richtig gehandelt hätte, da ihm ja nur ein Herz zum Sieg gefehlt hätte, doch erneut mussten wir ihm diese Illusion rauben, da Sabrina ja ebenfalls zwei Herz hatte.
Da Chris eigentlich ein recht guter Spieler ist, zeigte das ziemlich deutlich, dass die vorgerückte Stunde allen etwas zugesetzt hatte und es somit Zeit für den Heimweg wurde.


Am nächsten Tag wollte ich mal wieder ein paar Turniere spielen. Everest bot wie immer die üblichen Chip&Chair an und dazu entschied ich mich noch für ein Turnier mit $10 Buy In und $2.000 garantiert. Beide liefen nur eine halbe Stunde versetzt und dazu öffnete ich mir noch einen Short Handed Cash Table.
Am Short Handed Tisch lief es recht gut aber wie immer schwankend. Erst konnte ich einen Stack verdoppeln um dann wieder nach und nach die Hälfte zu verlieren. Nur nachkaufen musste ich nie.
Bei den Turnieren lief es recht unterschiedlich. Beim 10$ Turnier bekam ich keine Karten und wurde so langsam ausgeblindet, doch dafür hatte ich beim Chip&Chair einiges an Action und auch die zugehörige Portion Glück.
Schlüsselmoment war, als ich nach etwas einer Stunde KK bekam und es damit zu einem Preflop All In kam. Mein Gegner stand ebenfalls mit einem überdurchschnittlichen Chipstack da und zeigte mir auch prompt AA. Doch ein weiterer König am Flop entschied diese Hand für mich und katapultierte mich damit vorrübergehend an die 1. Stelle des Turniers.
Danach wurde es wieder ruhiger und ich rutschte nach und nach immer weiter nach unten ab.
Zum Schluss sollte es für einen 17. Platz von 421 Spielern ausreichen. Der Gewinn war mit $4.21 nicht sonderlich nennenswert, aber trotzdem fand ich die Plazierung den Umständen entsprechend ganz angemessen.
Beim $2.000er Turnier kam ich am Ende von 170 Spielern nur auf Platz 57. Geld gab es um Platz 30 herum. Mich ärgerte zwar die Höhe des Buy Ins, aber bei meinen Karten war mehr nicht zu erwarten.

Zum Abend hin startete ich noch ein $3 Rebuy bei dem es um den Einzug ins $30.000 Turnier am Sonntag ging.
Es war mein erstes Rebuy Turnier und ich muss sagen, dass es mich dabei noch nicht sonderlich gepackt hat. Auf Grund der Möglichkeit des Nachkaufens kam es zu einigen All Ins, die eigentlich nicht sonderlich nachvollziehbar waren. Am Anfang lies ich mich noch zu sehr davon einschüchtern und am Ende traf ich einfach nicht. So musste ich noch so manchen Dollar zahlen, um im Spiel bleiben zu können.
Als nach einer Stunde die Rebuyphase abgelaufen war, stand ich mit gerade mal etwas über 4.000 Chips da. Dem gegenüber standen Stacks mit 20.000 und der Chipleader hatte es bereits auf über 50.000 gebracht. Die Blinds waren zwar noch verhältnissmäßig klein, aber da es ständig zu Riesenerhöhungen kam, war das Turnier recht bald für mich gelaufen.
Insgesamt hatte ich wohl so knapp $20 reingesteckt.

Trotz der hohen Buy Ins kam es am Ende des Tages nur zu $10 Minus auf Everest, da ich an meinen Cashgametischen einiges abfangen konnte.

Keine Kommentare: