Freitag, 22. Februar 2008

Anpassung


Ich erspielte mir gestern wieder innerhalb einer Stunde knapp $110. Da ich hier aber noch nicht die Tische verlassen wollte und daher weiterspielte, kam ich leider in eine Phase, wie in den besten Downswingzeiten. Ich traf nicht, Draws kamen nicht an und meine Gegner zeigten plötzlich wieder eine Aggressivität, wie ich sie von Pokerstars kaum kenne. Nachdem ich etliche Pötte abgeben musste und bereits wieder sämtliche Gewinne verloren hatte, ohne dass sich das Spiel meiner Gegner änderte, stellte ich mich selbst etwas um. Wenn Contis durchgecallt werden, sollte man diese eben nur machen, wenn man auch was hat. Zu oft hielten sich meine Gegner an ihren niedrigen Pockets fest. Wenn man dann selbst nur AKs hat, ohne sich zu verbessern reicht das aber natürlich auch.

Was mir die vergangenen Tage immer gute Gewinne beschert hat, kostete mich nun also Geld. Doch nach dem ich darauf bewusst achtete und mein Spiel angepasst hatte, wendete sich das Blatt. Von zwischenzeitlich -$17 spielte ich mich wieder zurück auf +$51, mit denen ich nach 3 Stunden die Tische auch verlies.

Gesamtbankroll: $2,093

Solche Erlebnisse tun mir allerdings recht gut. Das Spiel anpassen zu müssen ist in meinen Augen eine entscheidende Fähigkeit eines guten Pokerspielers.
Vielleicht spiele ich ja doch bald mal auf Full Tilt Poker und schaue, wie ich mit den Gegnern dort so fertig werde.

Donnerstag, 21. Februar 2008

Milestone


Wer hätte gedacht, dass es so schnell gehen kann? Innerhalb weniger Tage habe ich mich auf ein All Time High hoch gespielt und einen neuen Meilenstein erreicht.
In nur einer Stunde konnte ich gestern weitere $120 zu meiner Bankroll erspielen. Damit habe ich nun die Zweitausendergrenze geknackt und stehe auf $2,042.

Mein Ziel ist es jetzt natürlich, möglichst bald die Bankroll für NL100 zu erspielen. Sollte es weiter so gut laufen, werde ich mich auch nicht länger als unbedingt nötig auf den jeweiligen Limits aufhalten. ‚Nachhaltig schlagen’, wie man so gern liest, halte ich erst ab NL100 bzw. NL200 für sinnvoll. Alles darunter wird so schnell es geht hinter sich gebracht, auch wenn es sogar noch unter 10k Händen sein sollte. Meinen ersten Shot werde ich wohl wieder mit 25 Stacks, also $2,500 wagen. Mal sehen ob ich das noch diesen Monat hinbekomme. Drückt mir die Daumen.

Mittwoch, 20. Februar 2008

f*ck


Das trifft es wohl am besten. Ich spielte gestern wieder 5 Tische NL50 und konnte mir innerhalb meiner anderthalbstündigen Session fast zwei Stacks einverleiben. Ich hatte bereits an allen Tischen mein Autopostblind abgeschaltet, als ich mit einem $70 Stack noch mal Asse bekomme.


Ich habe AhAc in Middle Position und raise natürlich auf $2. Ein $60 Stack hinter mir reraist auf $6 was ich auf $15 erhöhe. Er callt und wir sehen den Flop.
7h 3c As. Ich checke zu ihm, da ich hoffe, doch noch Action zu bekommen. Er checkt ebenfalls und es kommt der Turn.
Qh. Ich raise jetzt in Potthöhe, da ich ihm keine weitere Freecard zum eventuellen Flush oder Straight geben möchte. Er callt und hat noch $15 behind.
Qs. Kein Flush, dafür mein Full House. Ich gehe All In und werde natürlich gecallt. In dem Moment denke ich noch ‚Er wird doch keine Quads haben’, doch genau die hat er.

Mit $90 wollte ich die Tische verlassen, doch $30 blieben davon nur noch. Ich überlegte kurz und entschied mich dann, doch noch etwas zu spielen. Also hängte ich eine weitere Stunde dran und konnte mich so langsam wieder zurückkämpfen. Am Schluss waren es zwar keine $90, aber mit $62 war ich zumindest halbwegs zufrieden.

Gesamtbankroll: $1,922

Montag, 18. Februar 2008

Graph


Der heutige Abend war geprägt von getroffenen Sets. Gerade mal meine zweite Hand brachte mir mit 88 am Flop bereits das Full House. Die Damen meines Gegners verbesserten sich nicht und der erste Stack wanderte zu mir. Leider erhielt ich zwei Hände später selbst QQ. Ich kam gegen einen Midstack All In und dieses Mal sollte dieser sein Set Siebener treffen.
Doch damit war es noch nicht genug. Ich glaube insgesamt habe ich den Abend über 5 Sets getroffen, von denen auch Einige recht gut ausbezahlt wurden. Die Schlussphase meiner Session kam mir dann auch etwas unwirklich vor, als ich an zwei Tischen parallel die Sets floppte und beide Male meine Gegner All In gingen. Damit hörte ich dann auch auf und ging mit sattem Gewinn von $140 vom Tisch.

Bankroll Gesamt: $1,860

Ansonsten habe ich heute mal noch meinen Graph mitgebracht. Dieser zeigt alle Hände, seit ich auf NL50 umgestiegen bin. Die ersten Verluste hatte ich ja beschrieben, worauf sich allerdings der folgende Kurvenverlauf - wie ich meine - echt sehen lassen kann. Mal schauen, wie lange ich diesen Run noch aufrechterhalten kann.

Bad Call?


Wieder ging ein interessantes Wochenende zu Ende. Ich spielte zwar nicht am Freitag, aber dafür Samstag und Sonntag die ein oder andere Session.

Dieses Mal lief nicht alles so perfekt, wie ich es noch unter der Woche erlebt hatte. Es kam speziell zu einer Hand, die mich mal wieder zum Nachdenken brachte.

Mit $70 am Tisch bekomme ich am Button AsKs und raise auf meine üblichen $2. Zwei Gegner callen, von denen einer ebenfalls mit $60 deep ist.
Der Flop bringt 5h 7s Th. Ich mache, nachdem zu mir durchgecheckt wurde, eine Contibet von $5 die mein Gegner mit dem deepen Stack auch callt.
Am Turn treffe ich mit Ac mein Top Pair. Ich raise nach seinem erneuten Check in Potthöhe $16 und werde wieder gecallt.
Ab hier wurde ich unsicher. Mein Gegner war eigentlich selbst eher TAG und dieses Downcallen von Anfang an sprach nicht gerade für ihn. Mit welchen Händen würde er dies tun? Entweder mit einem Flushdraw in der Hoffnung mich zu stacken oder er spielte gerade ein Set slow. Andere Hände wie AA, KK oder auch Two Pair schloss ich aus, da ich ihn diese schon anders spielen gesehen habe. AA und KK hätte er bereits preflop oder spätestens am Flop geraist und Hände wie 57, 7T kannte ich auch nicht von ihm.
Der River brachte 2s, der Pott war auf $48 angewachsen und ich hatte noch $47 behind. Mein Gegner hatte noch $37.
Ein Check war mir zu gefährlich, da ich ihn so zu einem Bluff einlud. Ich entschied mich für eine kleinere Bet von $10 und bekam natürlich sein All In um die Ohren gehauen. In diesem Moment sah ich förmlich sein Set vor Augen. Konnte er denn überhaupt etwas anderes haben?
$27 waren noch zu bringen, um sein All In zu callen, der Pott lag bei $95, also 1:3,5. Ich callte, obwohl ich mir fast 99% sicher war, in sein perfekt gespieltes Set zu laufen.
Im Nachhinein sehe ich diesen Call eher zwiespältig. Ich callte entgegen meinem Bauchgefühl und aller schrillenden Alarmglocken. Ich sah aber auch den großen Pott und den verhältnismäßig geringen Betrag, den ich noch zu bringen hatte. Ich muss nicht sehr oft vorne liegen, um diesen Call profitabel zu machen (natürlich auch nur wegen meiner eigenen schwachen Bet am River). Mathematik gegen Gefühl.
Tja, die Mathematik hat es mir mal wieder gezeigt. Mein Gegner zeigte QhJh und der Pott wanderte zu mir. Er hatte einen wirklich starken Draw mit Flush und Straightmöglichkeit, aber eben nur einen Draw.

Der Samstag ging in Summe mit $80 Plus zu Ende.

Am Sonntag spielte ich erst vormittags eine gute Stunde die mir weitere $80 brachten. Und auch bei meiner zweiten Session am Nachmittag erlebte ich einen wirklich großen Pott.
Mit $60 bekomme ich TT und gerate preflop mit zwei anderen Spielern aneinander. Mit $5 von jedem sehen wir den Flop und ich treffe das Topset. Hier kommt es zum All In zwischen uns allen, was einen Pott von über $135 bildet. Ich habe eine vage Vorstellung, was die anderen auf der Hand halten könnten und das Ass am River gefällt mir gar nicht.
Zum ersten Mal seit langem erlebe ich tatsächlich wieder den Verlust eines wirklich großen Potts. Gegner 1 hatte QQ und Gegner 2 AA.

Doch auch diesen Verlust konnte ich nach und nach wieder reinspielen. Am Ende blieben für das Wochenende $160 Gewinn hängen, was eine Bankroll von $1,720 bedeutet.