Freitag, 4. Mai 2007

Pot Odds


Tja, gestern war es nichts mit pokern, da seit gestern Vormittag bereits unser Internet zu Hause streikt. Die T-Com gibt sich ja 24 Stunden Zeit, bevor die Verbindungsprobleme behoben sein müssen und scheinbar wollen sie das voll ausreizen.


So bleibt mir also etwas Zeit, mal auf das Pot Odds Konzept einzugehen. In den Comments schrieb gestern einer meiner Leser, dass er nicht mehr nach Pott Odds spielt, da die Gegner sich eh nicht daran halten würden. Doch das ist in meinen Augen falsch. Gerade wenn sich die Gegner nicht daran halten, verdienen wir durch die richtige Betgröße.
Sagen wir, wir haben am Turn ein starkes Set, doch es besteht durch zwei Kreuz auch ein möglicher Flushdraw für einen Gegner, den wir bei ihm auch vermuten. Die Outs für ihn sind also 9 und die Odds damit 4:1 (zum besseren Verständnis discounten wir jetzt mal nicht).
Im Pott befinden sich derzeit $30 und wir überlegen, wie hoch wir die Bet ansiedeln.
Da wir uns sicher sind die derzeit beste Hand zu halten und nur geschlagen werden, wenn der Gegner seinen Flush trifft, haben wir im Prinzip nichts dagegen, dass unser Gegner uns callt. Allerdings soll dieser Call für ihn so inkorrekt wie möglich und trotzdem profitabel für uns bleiben.
Mit einem Raise von nur $10 würden wir unserem Gegner genau die korrekten Pot Odds geben, damit ein Call für ihn break even wäre. Das wollen wir natürlich nicht. Wir müssen also auf jeden Fall noch höher raisen.
Wir raisen also um $20, was dem Gegner Pot Odds von 2:5 bzw. 1:2,5 gibt. Wenn er foldet sind wir zufrieden, da wir den Pott direkt mitnehmen und wenn er callt ebenso, da wir so im Schnitt pro Call von ihm $6 gewinnen. Bei höheren Bets wird auch unser erwarteter Gewinn höher.

1/5 x 40 - 4/5 x 10 = 0
1/5 x 50 - 4/5 x 20 = -6
1/5 x 60 - 4/5 x 30 = -12

Es geht hier also darum dem Gegner so schlechte Pott Odds wie möglich zu geben und ihn trotzdem zum callen zu verleiten und eigentlich nicht ihn vom callen abzubringen. Durch jeden inkorrekten Call unseres Gegners werden wir langfristig mehr Geld verdienen als wir verlieren.

Natürlich gilt das nur, wenn wir auch wirklich derzeit das beste Blatt halten und nicht bereits jetzt schon hinten liegen, aber das müsste ja eigentlich jedem klar sein, denke ich.

Ich hoffe ich hab jetzt hier niemanden gelangweilt und Sachen wiedergekaut, die eh schon jeder weiß. Und wenn doch: Manche Sachen sollte man immer mal wieder auffrischen. ;-)

Donnerstag, 3. Mai 2007

Pokerstars


Wie angekündigt fing ich gestern wieder mit Cashgame auf Pokerstars an. Dazu suchte ich mir zwei Fullring Tische auf NL25 und bemerkte erst bei meiner ersten richtigen Hand, dass es gar nicht No Limit, sondern Pot Limit war. Da ich die Blinds aber schon bezahlt hatte und die Pötte davor auch nicht unbedingt die Kleinsten waren, blieb ich einfach mal sitzen.

Im Prinzip lief es bezüglich der Gegner recht gut, doch muss ich mich noch etwas an die Software gewöhnen. Vor allem hat sich die Anzeige von Pokeroffice natürlich wieder stark verändert und ich brauche im Moment immer kurz, bis ich an der richtigen Stelle die Angaben suche. Auch die Lobby finde ich nicht gerade prickelnd und eher recht unübersichtlich, besonders was die Filtermöglichkeiten angeht, bin ich noch nicht sonderlich zufrieden.
Was mir sonst noch auffiel war, dass ich gestern sehr viele Pocketpärchen hatte. Meine erste Hand war gleich AA und ansonsten bekam ich noch mehrmals QQ und etliche andere.
Eine davon sollte mich leider gegen Ende auch fast einen kompletten Stack kosten.
Mit TT spielte ich preflop leicht den Pott an und bekam auch zwei Caller. Mit getroffenem Set am Flop machte ich aggresiv weiter um noch immer beide Gegner in der Hand zu haben.
Am Turn zeichnete sich dann ein möglicher Straightdraw ab (die tatsächliche Straight, die auch schon hätte möglich sein können, schloss ich aus) und ich bettete erneut sehr hoch um den Gegnern schlechte Pot Odds zu geben. Doch wie sollte es anders sein, beide interessierte das einen Scheiß und am River kommt die letzte Karte, die beiden ihre Straight gibt.
So war ich fast alle Gewinne meines anderen Tisches los und schloß dann auch bald die Tische.

Mittwoch, 2. Mai 2007

Heads Up, Coaching und Turnier


Ein schönes langes und auch pokerarmes Wochenende ging gestern leider zu Ende und die Arbeit hat mich wieder. Durch ein paar Ausflüge und das tolle Wetter, zog es mich mal wieder nicht an die Tische.

Meine wenigen Hände spielte ich am Samstag und Sonntag auf Pokerstars. Dort zahlte ich $500 von Moneybookers ein und werde wohl die nächsten Tage NL25 grinden. Doch am Wochenende waren noch immer Turniere angesagt.
Ich meldete mich bei einem günstigen Heads Up Turnier an, bei dem nur der erste alles bekommt und man insgesamt ca. 6 Matches zu bestreiten hat. Meinen ersten Gegner konnte ich recht schnell erledigen und hatte dann etwas Stillstand, da die nächsten Matches erst starteten, wenn alle aus der selben Runde beendet waren.
Die zweite Runde lief dann schon anders. Mein Gegner war um einiges besser und wir hatten ein ziemliches Auf und Ab. Immer wieder hatte ich ihn unter 1.000 um dann selbst wieder abzufallen.
Als wir fast gleich auf waren und das letzte noch nicht beendete Match dieser Runde hatten, bekam ich AdQd und der Flop brachte Ah 7d Td. Hiermit kam es zu einigen Raises und Reraises, die dann auch zu seinem All In führten. Mein Gegner zeigt AsJh und natürlich kommt nicht meine Dame oder ein Karo sondern sein Bube.
Mit gerade mal 60 Chips übrig schaffte ich zwar noch eine Verdopplung, doch dann war ich draussen. Eine spaßige Turniergeschichte, die ich sicher noch mal spielen werde.

Am Sonntag Abend bot Pokerstrategy noch ein kleines Bonbon an. Ein Turniercoaching von Horror, der das 300k auf Party spielte und dabei eben auf Fragen und Taktiken einging. Da ich mir hiervon Einiges versprach saß ich pünktlich zu Turnierstart im TeamSpeak und hatte PP geöffnet. Tight wie ich es erwartet hatte, passierte zu Anfang nicht viel. Doch nach ca. 20 Minuten fand Horror in später Position (wenn ich mich nicht irre) KK. Zwei Spieler vor ihm limpten und er raiste natürlich den Pott um seine üblichen 3 BB. Beide callten und der Flop brachte Ass, Bube und irgend etwas anderes.
Beide Gegner vor ihm checkten durch und er machte eine Contibett in halber Pottgröße. Im TeamSpeak sagte Horror, dass er wenn nicht beide folden seine Hand gegen jeden weiteren Widerstand aufgeben würde. Und tatsächlich, beide callten, doch der Turn brachte ihm sein Königsset. Hiermit kam es dann zu All Ins aller drei Spieler.
Die Bewertung der Gegner war relativ einleuchtend und auch, auf welche Hände er sie setzen würde, doch leider machte ihm einer der Gegner einen Strich durch die Rechnung. Was Horror total ausschloss war AA bei einem der beiden oder QT. Er vermutete ein kleineres Set oder Two Pair. Doch auch hier sah man mal wieder, dass sich nicht alle Spieler immer so lesen lassen, wie man das gern hätte und tatsächlich auch mal gelimpte Asse die richtige Strategie sein können.
Einer der Gegner zeigte AK und der andere eben seine beiden Asse.
Da damit auch alle Könige aus dem Spiel waren und sich kein Flush anbahnte, war nach gerade mal 20 Minuten das Coaching leider vorbei.

Kurz danach meldete ich mich noch zu einem etwas teureren Regular an und spielte dort die erste Zeit gar nicht so schlecht. Doch irgendwann verpasste ich mit AJs den Flop und dachte ich kann meinen verbliebenen Gegner rausdrücken. Meine Flopbet wurde gecallt und ich versuchte es am Turn erneut, da das Board einfach ungefährlich aussah und mein Gegner vor mir immer nur checkte. Am River kam immer noch nichts und wieder gab es nur einen Check, den ich diesmal nur erwiderte. Tatsächlich hatte sich mein Gegner an seinem Middlepair festgebissen und reduzierte so meinen Stack auf schmerzhafte Weise.
Im Nachhinein bin ich mir nicht so sicher, wie ich zukünftig so eine Hand spielen sollte. Die Contibet am Flop gegen einen Gegner, der zuvor nur checkte war auf jeden Fall korrekt. Doch als er nur callte und sich dafür auch etwas Zeit lies, dachte ich ihn eventuell am Turn rausdrängen zu können, da ich mir sicher war, dass er nichts Starkes hätte. Im Prinzip hatte ich auch Recht, aber trotzdem trifft man immer wieder auf Gegner, die sich zu sehr an ihren Karten festbeissen und man so dann böse drauf zahlt, wenn man selbst gar nichts hat.
Nach dieser Hand dauerte es zwar noch eine kleine Weile, doch schlussendlich flog ich noch etwas vor dem Geld raus.

Die nächsten Tage habe ich mir fest vor genommen auf Stars etwas Cashgame zu spielen und damit meinen First Deposit Bonus zu clearen. Wie es dann weiterläuft muss ich mal sehen.