Montag, 19. Februar 2007

Das ist die perfekte Welle...



Naja, oder auch nicht.

Am Freitag erfuhr ich, dass wir ein Turnier der Pokerwelle bei uns hätten. Aus Neugier und um mal etwas mehr Liveerfahrung zu sammeln ging ich hin.
Es gab nur 5 Tische, doch wahrscheinlich bedingt durch Fasching waren nicht so viele Spieler da, sodass man nicht lange auf ein Spiel warten musste.
Ich bezahlte also die Startgebühr von 15 € und setzte mich an meinen Tisch, der gleich darauf eröffnet wurde.
Man saß reichlich eng und wie ich schon zuvor wusste, stiegen die Blinds rasend schnell. Alle 8 Minuten wurde verdoppelt, wodurch das Spiel ein reichliches Gelucke war. So dauerte es auch nicht lang, bis ich als 5. ausschied.
Leider war es so, dass von jedem Tisch nur der 1. der 10 Spieler in die Finalrunde um 0.00 Uhr kam. Dort wurden dann auch erst die Preise ausgespielt.
Nach meinem Ausscheiden besah ich mir die anderen Tische. Viele unterschiedliche Spieler waren da. Viele meiner Meinung nach sehr schlechte, aber auch ein paar sehr gute, wie ich durch einen der Dealer erfuhr. So hatten wir einen Omahaspezialisten dabei, der angeblich bereits seinen Sponsor für die nächste WSOP hatte. Timo, der Dealer, hatte sich seinerseits angeblich vor zwei Wochen ein Komplettticket für die EPT in Dortmund erspielt. Von dieser Quali erzählte er mir dann auch ausgiebig während meiner zweiten Runde.
Dabei lief es auch von Anfang an besser. Meine zweite Hand im Button war KQs. Ich erhöhte, nachdem alle übrigen Spieler gelimpt hatten und konnte so die ersten wieder aus dem Pott drängen.
Dann kam der Flop. A 6 2. Und alles in meiner Farbe. Plötzlich geht der Spieler links von mir sofort All In und alle anderen natürlich raus. Ich sage noch zu ihm, "Das war eine kurze Runde für Dich" und calle. Er hatte gar nichts. Nicht eine einzige Karte hatte er getroffen. Nicht ein Herz auf der Hand. Dass ich aber die Nutflush gefloppt hatte, nahm ihn dann doch etwas mit.
Mit diesem vernünftigen Chipstapel konnte ich dann auch den nötigen Druck aufbauen und meine Chips weiter vermehren. Bis ich ATs bekommen sollte.
Ein Spieler war mit mir in der Hand. Der Flop bringt mir zwei meiner Kreuz und ich bette stark an, nachdem er nur checkt. Er callt. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir recht sicher, dass er nichts hatte, ausser zwei möglichen Overcards. Der Turn bringt mir keine Verbesserung, doch ihm scheinbar auch nicht, da er wieder nur checkt. Ich setze ihn All In, da ich deutlich mehr Chips als er habe und ich ihn eigentlich so nur rausdrücken möchte, doch er callt. Showdown. Tatsächlich hatte er noch keine Karte getroffen, sondern nur KJ auf der Hand. Doch genau dieser Bube sollte ihm am River genügen.
So war ich vom Chipleader ziemlich shortstack geworden. Ich konnte noch einige kleine Pötte gewinnen, doch so richtig kam ich nicht mehr ran. Trotzdem kam ich noch ins Heads Up. Und zwar genau gegen den Spieler, der mich zuvor schon einen Großteil meiner Chips gekostet hat.
Ich saß mit 1500 zu 13.500 gegen ihn und hatte eigentlich schon keine Hoffnung mehr. Doch spielen wollte ich trotzdem.
Leider waren in dieser Phase noch dazu meine Karten nicht sonderlich gut - um nicht zu sagen, sie waren beschissen. Als ich endlich mal K4o bekam und im BB saß brachte mir aber der Flop genau diese beiden Karten. Ich ging All In, er callte und schaffte es tasächlich, mich mit einem Runner Runner Flush vom Tisch zu nehmen.
Danach schaute ich mir noch mal die ein oder andere Runde so an, doch erneute 15 € wollte ich nicht verballern und verließ daher auch nach insgesamt 4 Stunden die Veranstaltung.
Fazit: Solche Veranstaltungen sind recht nett, wenn man mal günstig gegen fremde Spieler pokern möchte. Die Dealer sind im Prinzip nicht schlecht und haben das Geschehen ziemlich gut im Griff. Allerdings darf man nicht annehmen, auf diesen Turnieren ohne eine gewaltige Portion Glück etwas reißen zu können.


Online sah es am Samstag leider immer noch madig aus. Mein Downswing hielt weiter an und ich verlor erneut über $20 und rutschte somit auf unter $80. Ich weiß auch nicht woran es lag, aber am Samstag saßen plötzlich wieder eine Menge tighte Spieler an den FL Tischen und es waren fast ausschließlich Deutsche. Viele Bad Beats und gebustete Asse durfte ich verzeichnen und konnte mich dabei schön im Selbstmanagment üben, nicht auf Tilt zu kommen.

Dann kam der Sonntag und endlich wendete sich wieder das Blatt. Die Sessions liefen sehr gut und ich konnte meinen Stack wieder auf knapp über $100 ausbauen. Dazu spielte ich auf NL5 Fullstack und bemerkte wieder, dass ich mich doch im NL am wohlsten fühle. Fixed Limit eignet sich in meinen Augen zwar besser zum Multitabbling, da man nicht noch seine Betgröße berechnen muss, aber die Möglichkeiten zu protecten und den Gegner anhand seiner Bets einzuschätzen finde ich um einiges wichtiger. Ich werde sicherlich weiterhin kurze Ausflüge ins FL machen, um hin und wieder etwas Abwechslung hineinzubringen, aber fest dorthin wechseln, kann ich mir derzeit nicht vorstellen.

Partypoints schaffte ich 38 und offene Raked Hands sind es nun noch 687. Leider gibt es davon auf NL5 nicht so viele.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass ich wirklich in einem Downswing war, der nun hoffentlich vorbei ist.

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