Donnerstag, 4. Januar 2007

Ein neues Pokerjahr beginnt


Wider Erwarten kam ich während unserem Weihnachtsbesuch im Norden doch zum Pokern. Das dortige Laptop stand mir so oft ich wollte zur Verfügung und so setzte ich mich am Tag für etwa eine halbe Stunde an einen Partypokertisch.
Während den Feiertagen lief es eigentlich recht gut und ich konnte meine Bankroll mit solidem Spiel auf $113 erhöhen. Es ging zwar immer mal wieder durch irgendwelche BadBeats runter, doch die meisten Sessions konnte ich dann immer noch mit einem fetten Pott beenden. Die Mischung aus einem NL25 und einem NL50 Tisch, war dabei genau das Richtige.

Zu Hause setzte sich diese Tendenz leider überhaupt nicht mehr fort. Meine Partybankroll ist in der Zwischenzeit deutlich geschrumpft.
Ich versuchte noch immer die SSS weiterzuspielen um mindestens 15 Stacks für NL10 Fullstack zu haben. Das wäre eigentlich immer noch fast zu wenig aber einen Versuch könnte man wagen, doch leider sollte es anders kommen. Seit ich zu Hause bin, konnte ich keine Session mit Plus beenden. Viele All Ins wurden mir am River zunichte gemacht und von vier mal AA in den letzten Tagen hielt nicht eines davon.
Somit bin ich bei Party derzeit auf knapp unter $30 gerutscht. Dies ist zwar ärgerlich, aber trotzalledem bin ich zufrieden, dass ich nicht ein einziges Mal auf Tilt gegangen bin, sondern eine Session beendete oder eben normal weiterspielen konnte.

Everest durfte dann auch noch mal daran glauben. Ich startete tagsüber an Sylvester zwei Turniere, die eigentlich recht gut liefen. Eines war wieder mit $1 Einsatz, das andere lief über $5. Doch bei beiden wurde ich recht kurz vor der Bubble böse weggeluckt.
Einmal sollten zwei Pocketdamen, die sich am Flop zum Set komplettierten nicht halten, da sich am Ende für meinen Gegner noch ein schöner Flush ergab.
Und das andere Mal sollte mich dann aber noch so richtig fertig machen.
Ich saß im Big Blind mit J9o. Zu diesem Zeitpunkt waren etwa noch 80 Spieler von 450 aktiv und Geld gab es ab dem 40. Platz. Chipstapelmäßig saß ich laut Everest an 23. Stelle und an meinem Tisch hatte nur ein Spieler knapp 200 Chips mehr als ich. Die Tische waren in der Zwischenzeit schon recht tight und die meisten gingen etweder direkt All In oder foldeten Preflop. In dieser Runde aber nicht. Es limpten 3 andere Spieler mit hinein und ich selbst brauchte nur zu checken. Der mir leicht überlegene Chipleader saß rechts von mir im Small Blind und komplettierte dieses Mal ebenfalls. Der Flop brachte ein Rainbowboard wie es für mich fast nicht besser ging. A J 9. Das Ass gefiel mir zwar nicht, aber ein weiteres Two Pair schloß ich aus, da damit sicher vorher schon erhöht worden wäre. Ich entschloß mich also zu einem deutlichen Raise, nachdem der SB nur gecheckt hatte. Mit meinen Chips konnte ich locker mögliche All Ins callen, sofern der Chipleader nicht mit einstieg. Leider sollte aber genau das geschehen.
Wir waren am Turn also noch zu dritt im Spiel. Ein Shortstack war wirklich All In und plus uns beiden Chipleadern. Der Turn brachte eine 4 und ich erhöhte erneut, worauf mich mein Platznachbar plötzlich All In setzte. Ich überlegte nur kurz und übersah völlig, dass ein Verlust hierbei das Ende des Turniers bedeuten würde. Doch ich wusste auch, dass mein Gegner oft nur versuchte andere mit riesen Bets aus dem Pott zu drängen. Ich callte also in der Hoffnung damit meinen Chipstack zu verdoppeln. Mein Gegner zeigte AKo und ich atmete für einen Moment auf. Noch lag ich vorne. Doch der River brachte den in diesem Fall verhassten K und ich war ausgeschieden.
Im Nachhinein biss ich mir ziemlich in den Hintern für dieses Spiel. Nicht weil ich noch auf dem River weggeluckt wurde (gut, das ärgerte mich auch maßlos), sondern weil mein Gegner durchaus auch auf dem Flop schon vorne hätte liegen können. Ich übersah völlig die Möglichkeit eines Slowplays mit AJ und nahm auch ein mögliches A4 nicht richtig wahr.
Im Endeffekt hatte ich mich zwar trotzdem richtig entschieden, da er sich selbst mit AK wohl deutlich vorne sah und nur durch Glück noch gewann, aber das Anlegen mit dem Chipleader bei einem eignen sehr großen Chipstapel hätte ich vermeiden sollen.

Trotz den beiden verlorenen Turnieren besserte ich meine Bankroll mit Cashtables die ich nebenher laufen lies, weiter auf.
Derzeit also $178.



Wie geht es weiter?

Da mich derzeit PP wieder ziemlich ankekst und ich für das Clearen des $100 Bonus noch 70 Tage Zeit habe (1000 von 5000 raked Hands habe ich auch schon), werde ich das Pokerofficeprojekt vorziehen. Über die Pokerofficeseite bekommt man ja die Möglichkeit sich das Programm auf verschiedenen Pokerräumen freizuspielen. Da ich auf PP und Pokerstars schon vertreten bin, habe ich mich für einen Account bei Titan entschieden. Als Vorraussetzung muss man nur mindestens $50 einzahlen und kann somit mit 500 erspielten Punkten Pokeroffice für Umme bekommen. Natürlich werden sie dadurch auch wieder an meinem Rake mitverdienen, aber das tun ja andere auch schon.
Dazu bekommt man einen 100% up to $500 Sign Up Bonus. Um den etwas mehr auszuschöpfen werde ich $100 von Everest auf Neteller überweisen und somit insgesamt $170 bei Titan einzahlen. Für die Turniere auf Everest reicht es damit immer noch und bei Titan kann ich damit hoffentlich meine Bankroll etwas vergrößern.


Was ich vergaß...

Pokerstars war doch tatsächlich so nett und hat mir über die Feiertage $5 Startgeld geschenkt. Als wir am 28.12. zurückkamen fand ich diese nette Mail in meinem Postfach. Aber das war wirklich knapp, da der Erhalt des Geldes nur noch an diesem Tag möglich war. Da ich bisher noch kein Geld bei Pokerstars eingezahlt hatte, kam mir das natürlich sehr gelegen.
Das niedrigste Buy In für Micro NL Tische lag bei $1. Mit 5 Buy Ins war ich natürlich deutlich underrollt, aber in dem Fall ging es wohl nicht anders. Also wieder mit SSS gespielt und mit nur wenig Zeiteinsatz zwischendurch die $5 in $10 verwandelt.

Ansonsten noch ein verspätetes Frohes neues Jahr an alle.

Keine Kommentare: